Nikolaj Rimsky-Korssakoff: Nacht auf dem Berg Triglav (Sinfonisches Bild aus dem 3. Akt der Oper "Mlada"); Pan Voyevoda (Suite aus der gleichnamigen Oper). Ausführende: Slowakische Philharmonie, Bratislava; Ltg. Bystrík Rezucha. Aufgenommen im Juni 1986 im Konzertsaal der Slowakischen Philharmonie, Bratislava. Produzent: Leos Komarek. Toningenieure: Jozef Hanák; Norbert Bóka. Erstveröffentlichung als CD 1990. Gesamtspiellänge: 57'47".Rimsky-Korssakoff hielt sich für einen Opernkomponisten und komponierte tatsächlich eine Reihe von Opern, die aber größtenteils heute wieder vergessen (oder nur Spezialisten bekannt) sind. Rimskys Begabung lag eher auf dem Gebiet der Orchestrierung, die er wie kaum ein anderer beherrschte. Als den beiden Opern "Mlada" und "Pan Voyevoda" kein dauerhafter Erfolg beschieden wurde, hat Rimsky das Beste daraus gemacht und Auszüge zu selbständigen Stücken bearbeitet, von denen zwei hier zu hören sind. Das halbstündige "sinfonische Bild" aus dem Dritten Akt der Mittelalteroper "Mlada", hier natürlich ohne Gesang oder Text, schildert wohl eine Situation, die an Mussorgskys "Johannis-Nacht auf dem Kahlen Berge" erinnert - aber Rimsky packt das ganz anders an: Die Musik ist größtenteils langsam, mysteriös-geheimnisvoll und verwendet Flöten, Oboen, Harfe und natürlich viel Blech (Rimsky war ja Russe!), um Atmosphärisches hervorragend einzufangen. Nur ab etwa 14'30" gibt es einen lauteren, energischen Abschnitt; ich habe festgestellt, dass man diese CD generell etwas lauter hören soll, da der Pegel verhältnismäßig niedrig ist. Für mein Empfinden waren auch die Mikros ein wenig zu weit vom musikalischen Geschehen entfernt, so dass der Gesamteindruck besser eingefangen wurde als die Details. - "Pan Voyevoda" handelte von einer polnischen Geschichte, und es verwundert nicht, dass Rimsky in seiner Suite drei typisch polnische Tänze aufnahm: Krakowiak, Mazurka und Polonaise. Diese werden zurückhaltend, aber wieder mit viel Blech vorgetragen. Die musikalischen Qualitäten der bewährten slowakischen Musiker sind bekannt; wer etwas Ungewöhnliches von Rimsky-Korssakoff hören möchte und über gutes Abspielgerät verfügt, der sollte hier zugreifen, ohne Bedenken zu haben.Allerdings: Diese Aufnahme scheint zur Zeit in der Originalausgabe vergriffen zu sein, aber Amazon liefert eine CD-R ohne Beiheft aus, die auf den meisten CD-Playern laufen soll - auf meinem Marantz SA 7001 KI lief sie allerdings nicht, so dass ich sie erst am Computer "rippen" und dann eine neue CD-R mit korrektem "TOC" (Table of Contents) brennen musste, die dann sich allerdings problemlos auch auf dem Marantz-Player abspielen ließ.